1. September 2022

IBB-Seminar: Gestalten Sie Ihre Kammer mit!

„In allen Bereichen fehlt der Nachwuchs, so auch in der Standespolitik“, dachte sich Dr. Claudia Stange, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit und Beruflicher Nachwuchs, und veranstaltete zusammen mit dem Kammervorstand am 26. und 27. August 2022 das Seminar der Initiative berufspolitische Bildung zur Kammerwahl 2023. Aber weit gefehlt! Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dem Aufruf „Gestalten Sie Ihre Kammer mit!“ nach Neumünster ins „Alte Stahlwerk“ gefolgt.

Plenum lauscht dem Vortrag
Die Gruppenarbeitsphase wurde von den anwesenden Vorstandsmitgliedern unterstützt.

Freitagnachmittag startete die Vorstellungsrunde. Stange wollte insbesondere wissen, welche Berührungspunkte es mit der Zahnärztekammer bereits gegeben hatte und welche Erwartungen an die Standespolitik (und auch an das Seminar) für die Teilnehmenden möglichst erfüllt werden sollten. Viele Berührungspunkte mit der Zahnärztekammer gab es vorher noch nicht, allerdings berichteten die Anwesenden, dass ihre Fragen von den Kammermitarbeitern und -mitarbeiterinnen immer schnell und kompetent beantwortet wurden. Haupterwartung war, das System Kammer besser zu verstehen und zu den Aufgaben der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) besser unterscheiden zu können.

Kammermitglieder äußerten sich

Zum Auftakt des Programms berichteten Hauptgeschäftsführerin Nicole Kerling, Kammerpräsident Dr. Michael Brandt und Vizepräsident Dr. Kai Voss aus ihrem Aufgabenbereich.

Anhand der Aktualisierungspflicht der Fachkunde im Strahlenschutz erklärte Voss den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Einflussmöglichkeiten der Kammern. Aus EU-Richtlinien entstehen in den Ländern formelle Gesetze, die dann in Verordnungen und Richtlinien umgesetzt werden. Hier gibt es (bedingt) Möglichkeiten, eigene Forderungen einzubringen. Schnell merkten die Zuhörenden, dass hier „dicke Bretter zu bohren“ sind…

Gruppenarbeit stand auf dem Programm

Nach der Kaffeepause sollten sich die -Teilnehmenden in zufällig zusammengestellten Gruppen verschiedenen Themen widmen. Zu Bürgerversicherung, Hygienedokumentation, Werbung, investorengeführten MVZ, GOZ-Punktwert und Zahnpflege in Kindertagesstätten waren Missstände formuliert worden und die Gruppen hatten die Aufgabe, sich Forderungen, Argumente und auch mögliche Gegenargumente zu überlegen. Anschließend präsentierten sie ihre Ergebnisse dem Auditorium. Hier entwickelten sich lebhafte Diskussionen. Die Vorträge der letzten beiden Gruppen wurden daraufhin auf den Samstagmorgen verschoben.

Neben der Arbeit sollte auch der persönliche Austausch nicht zu kurz kommen. Beim gemeinsamen Abendessen mit den Vorstandsmitgliedern wurde an viele Diskussionen angeknüpft, Erfahrungen und Probleme aus Anstellung und Selbstständigkeit ausgetauscht und die neuen Bekanntschaften gefestigt.

Gruppe von vier Personen referiert vor Plenum
Die Teilnehmenden stellten sich in Gruppen Forderungen und Argumente zu bestimmten Themen vor.

Tag zwei

Nach den beiden verlegten Gruppenvorträgen des Vortags stand die Vorstellung der Vorstandsreferate auf dem Programm, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeiten standespolitischen Engagements aufzuzeigen. Stange erläuterte den Aufbau der Zahnärztekammer, das Wahlprozedere zur Delegiertenversammlung und den Unterschied von Haupt- und Ehrenamt. Hier gibt es in den unterschiedlichsten Ausschüssen Optionen, sich nach seinen Interessen zu engagieren.

Vom Kammervorstand waren Dr. Martina Walther und Dr. Andreas Sporbeck angereist, um ihre Ressorts vorzustellen, Dr. Roland Kaden war in seiner Funktion als Landesvorsitzender des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte bereits am Vortag anwesend. Alle drei zeigten die verschiedenen Mittel und Wege der Mitarbeit in ihren Ressorts auf. Da Dr. Gunnar Schöpke leider verhindert war, hatte sich Dr. Isabel Strachanowski bereiterklärt, das Ressort Praxispersonal mit seinen vielfältigen Ausschüssen vorzustellen.

Zum Abschluss übernahm noch einmal Stange das Wort. Sie kürzte die Vorstellung ihrer Ressorts ab, um von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu erfahren, ob sich die eingangs genannten Erwartungen erfüllt hätten, und nutzte die Gelegenheit, sich beim Plenum für die motivierte und interessierte Mitarbeit zu bedanken.

Gemeinsam sehr zufrieden

Alle Vortragenden erhielten großes Lob für die beiden Tage, insbesondere für ihre Motivation und ihr Engagement. Die Anwesenden betonten, dass sie einen guten Einblick in die Kammerarbeit erhalten hatten und nun auch besser über die Möglichkeiten, aber auch die Hürden der Standespolitik Bescheid wüssten.

Besonders freuten sich die Referenten über den einzigen Kritikpunkt, das Seminar war einfach zu kurz und sollte beim nächsten Mal auch den Samstagnachmittag miteinschließen!