32. Institutstag der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein
Implantologie – wo geht es hin?
Referent
1986 - 1996 Studium der Medizin und Zahnmedizin in Frankfurt, Saarbrücken und Zürich; 2004 Habilitation und Venia legendi im Fach Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie; seit 2004 ITI Fellow & Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie; Adjunctive Associate Professor Kyung Hee University, Oral and Maxillofacial Surgery, Seoul, Korea; Guest Professor Oral and Maxillofacial Surgery, Kangawa Dental College, Yokohama, Japan; 2009 - 2017 W2 Professur für MKG Chirurgie in Mainz; seit 2017 W3 Professur MKG Chirurgie in Mainz; 2012 Lehrpreis der Universität Mainz; Sprecher der Schwerpunktes BiomaTiCS – Biomaterials, Tissues and Cells in Science; Board Member, und Vorsitz im Research Committee des ITI; Past Präsident der International Federation of Dental Anesthesiology Societies (IFDAS); Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI); Prodekan Lehre des Fachbereichs Medizin; über 300 Publikationen in wiss. Zeitschriften mit den Forschungsschwerpunkten: Implantologie, Infektiologie, Onkologie/Rehabilitation, klinische Studien (GCP).
Lehrgangsinhalte
Zukunftsperspektiven zwischen Innovation, Ästhetik und Verantwortung
Die moderne Implantologie befindet sich im Spannungsfeld zwischen medizinischem Fortschritt, steigenden ästhetischen Ansprüchen und wachsender Verantwortung gegenüber einem immer anspruchsvolleren Patientenkollektiv. Der demografische Wandel bringt zunehmend medizinisch kompromittierte Patienten mit komplexen Vorerkrankungen in die implantologische Praxis. Gleichzeitig verlangen digitale Technologien nach einer konsequenten Weiterentwicklung diagnostischer und therapeutischer Standards.
Der Vortrag beleuchtet, wie digitale Planungsverfahren und moderne bildgebende Verfahren zu einer präziseren, vorhersagbareren und minimalinvasiveren Implantation beitragen. Die chirurgische Belastung soll reduziert, die postoperativen Risiken minimiert und die Behandlungsdauer verkürzt werden – auch mithilfe neuer Materialien wie Keramikimplantaten, die besonders im ästhetischen Bereich neue Maßstäbe setzen. Neben der Funktionalität rücken einfache, aber individualisierte prothetische Lösungen stärker in den Fokus.
Zugleich steigen die Erwartungen der Patienten nicht nur an das ästhetische und funktionelle Ergebnis, sondern auch an die rechtliche Absicherung und Nachvollziehbarkeit der Behandlung. Outcome-Orientierung, dokumentierte Aufklärung und eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung gewinnen an Bedeutung.
Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Trends, Herausforderungen und Lösungsansätze in der Implantologie von morgen – mit einem praxisnahen Blick auf das, was kommen wird – oder bereits Realität ist.