Kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) - ein Buch mit sieben Siegeln? Wie viel und welche Diagnostik ist nötig?

Referent

Prof. Dr. Peter Ottl

Seit 1995 Vorstandsmitglied Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und Therapie (DGFDT); 2006 - 2008 Vorstandsmitglied AfG/DGZMK; seit 2009 Universitätsprofessor u. Direktor Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde/Univ. Rostock; 2009 – 2016 Geschäftsführender Direktor der Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde/Univ. Rostock; seit 2010 Beiratsmitglied Deutsche Gesellschaft für Prothetische Zahnmedizin und Biomaterialien (DGPro).

Lehrgangsinhalte

"If all else fails...try making a diagnosis." Dieser ironisch von Moffet formulierte Satz beschreibt leider die Realität mancher Patientenfälle in der Medizin und Zahnmedizin. Insbesondere für die erfolgreiche Behandlung kraniomandibulärer Dysfunktionen (CMD) sowie vor definitiver prothetisch-restaurativer Therapie ist die Erstellung einer abgesicherten Diagnose eine unabdingbare Voraussetzung.
Eine zielführende CMD-Diagnostik ist jedoch kein "Buch mit sieben Siegeln", sondern basiert auf der konsequenten Durchführung eines standardisierten Vorgehens. Dabei stellt die klinische Funktionsanalyse häufig die "Regiezentrale" dar, die in einfacher gelagerten Fällen alleine ausreichen kann und bei einem komplexen Krankheitsgeschehen die Indikation für eine weiterführende Diagnostik stellt. Letztere bedingt in der Regel eine interdisziplinäre Vorgehensweise unter Einbeziehung verschiedener Fachrichtungen der Medizin.

Der Kursus gibt eine Übersicht und Wertung über die klinische Funktionsanalyse und die manuelle Strukturanalyse, die instrumentelle Funktionsdiagnostik und die bildgebenden Verfahren.
Schwerpunkte des Seminars stellen die detaillierte Beschreibung des Step-by-Step-Vorgehens beim CMD-Screening, bei der klinischen Funktionsanalyse und der manuellen Strukturanalyse mit der zugehörigen Interpretation der möglichen Befunde sowie die systematische Auswertung von Magnetresonanztomogrammen des Kiefergelenkes anhand eines standardisierten Befundbogens dar.

Programm

- Übersicht über die CMD-Diagnostik (interdisziplinäres Vorgehen),
- CMD-Screening - Step-by-Step-Vorgehen und Auswertung,
- klinische Funktionsanalyse - Step-by-Step-Vorgehen und Interpretation,
- manuelle Strukturanalyse - Step-by-Step-Vorgehen und Interpretation,
- instrumentelle Funktionsdiagnostik: Übersicht und Wertung,
- bildgebende Verfahren: Übersicht und Wertung,
- Magnetresonanztomographie des Kiefergelenks: systematische Auswertung anhand eines standardisierten Befundbogens.